Tschüss Aufschieberitis

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Janina Lücke
Janina Lücke

Ihre Mission ist es, ihren Kunden zu zeigen, wie Schreiben im Business und beim Sachbuch beschwingt und mit Fahrplan gelingt – und wie sie es schaffen, ihre Texte endlich fertig zu schreiben!

Schreib motiviert und regelmäßig deinen Content – für Blog, Social Media, Newsletter und Co.!

Für unser Marketing schreiben wir Selbstständigen, Freiberufler*innen und Solopreneur*innen viele verschiedene Texte: einen Blog oder einen Newsletter, Social-Media-Posts, Texte für unsere Website. Oder auch Landingpages, Texte für Kursmaterial, Workbooks etc.

 

Und – wer kennt das nicht – immer wieder schieben wir das Schreiben der Texte auf. Lieber morgen oder nächste Woche drum kümmern … Weil gerade ein wichtiger Auftrag reingekommen ist oder die interessante Fachfrage einer Kollegin, zu der wir recherchieren wollen. Im schlimmsten Fall lassen wir das Schreiben ganz sein – bis eben das Business darunter leidet, weil die Reichweite und Sichtbarkeit auf der Strecke bleiben.

 

Auch ich als Schreibcoach prokrastiniere (so nennt man in der Psychologie das Aufschieben) natürlich ab und zu das Schreiben meiner Business-Texte. Aber ich weiß: Eigentlich muss das gar nicht sein, denn man kann das Schreiben super in den Joballtag integrieren. Mit ein paar Tricks und Tipps, die ich dir in diesem Beitrag vorstelle.

Gründe fürs Aufschieben

Bevor ich dir Impulse mitgebe, die dich im Schreibflow halten, zunächst die Frage: Was sind eigentlich die Gründe fürs Aufschieben? In meinen Schreibcoachings und in meinem beruflichen Umfeld habe ich folgende festgestellt:

  • Zu hohe Erwartungen: Viele erwarten, direkt den perfekten Text zu schreiben. Dieser Druck blockiert und führt zum Aufschieben. Dahinter liegt die (falsche) Vorstellung, dass der Text, den sie in der ersten „Schreibsession“ in die Tastatur hauen, auch der finale Text ist, der dann veröffentlicht wird. Aber vor der finalen Version sind in der Regel mehrere Überarbeitungsschleifen nötig.
  • Sich und sein Business nicht ernst genug nehmen: Viele Schreibende haben gute Vorsätze, aber wenn sich dann Kund*innen, Freund*innen oder Kolleg*innen mit Fragen und Bedürfnissen melden, sind diese auf einmal wichtiger. Erst nachdem alle anderen bedient sind, wird sich um das eigene Business gekümmert.
  • Generell schlechtes Zeitmanagement: Wenn ein konkret definiertes Zeitfenster fürs Schreiben nicht fest eingeplant wird, ist die Gefahr groß, dass es aufgeschoben wird. (Wie eigentlich mit vielen anderen Dingen auch.)
  • Keine Ideen, wie sich das Schreiben praktisch im Alltag unterbringen lässt: Viele haben auch eine falsche Vorstellungen davon, wie ein Text entsteht. Also welche Schritte dazugehören und wie das Schreiben eben auch in einem vollen Arbeitsalltag funktionieren kann.

Diese Punkte sind alle wichtig und es macht Sinn, darüber nachzudenken, wenn du dich von dem einen oder anderen Gedanken angesprochen fühlst. Im diesem Beitrag ich will dir allerdings vor allem zum letzten Aspekt Impulse mitgeben.

Dafür gehen wir zusammen auf eine kleine Schreibreise: Ich zeige dir, was beim Schreiben eigentlich passiert und wie du die unterschiedlichen Etappen aktiv gestalten und für dich nutzen kannst.

Die Schreibreise in 4 Etappen

Bevor die Reise startet, solltest du dir überlegen: Wo genau soll es eigentlich hingehen? Die Schreibreise beginnt also damit, dein Ziel zu definieren. Frage dich hierfür: Für wen schreibe ich den Text (Zielgruppe)? Was will ich mit dem Text bezwecken? Was ist das Thema?

 

Dann geht es auf zur 1. Etappe. Hier startest du mit einer kreativen Phase und sammelst Ideen: Notiere alles, was dir einfällt zu deinem Thema oder was du siehst, hörst, erfährst oder gelesen hast. Du musst noch keinen Fließtext schreiben, solltest aber schon Ideen schriftlich notieren, etwa in Stichpunkten. Für diese Phase eignen sich hervorragend auch kreative und assoziative Schreibtechniken, beispielsweise das Cluster oder Akrostichon.

 

In der 2. Etappe geht es nun darum, die vielen Ideen zu prüfen und zu strukturieren. Hier brauchst du deine analytischen, kritischen Fähigkeiten. Du sortierst unbrauchbare Gedanken aus, hierarchisierst die Ideen und erstellst eine erste Gliederung. Manche Schreibende müssen hier schon im Detail gliedern, andere erst einmal grob. Mach es so, wie du es brauchst. 

 

Ich empfehle immer, den Aufbau oder die Gliederung zu visualisieren, etwa mit einer Mindmap. Du kannst aber auch schon erste Überschriften formulieren und eine Art Inhaltsverzeichnis schreiben, das Textskelett. Wichtig ist, dass in dieser Phase die Textstruktur deutlich wird.

 

Nun geht es in die 3. Etappe: Nachdem du nach genauem Überlegen und kritischer Prüfung eine erste Struktur erstellt hast, darf deine Kreativität wieder ran: Du schreibst den Rohtext, auf Basis deiner Textstruktur. Hier ist wichtig: Versuche, im Schreibfluss zu bleiben, ohne deinen frisch geschriebenen Text direkt zu lesen und zu korrigieren. Schreib als Fließtext erst einmal alles runter, was dir zu den Punkten aus deiner Struktur einfällt. 

 

Eine bewährte Methode ist hier übrigens das Freewriting. Und hier gilt Inhalt vor Form! Korrekte, schöne Sprache ist unwichtig; vielmehr geht es darum, alles, was du im Kopf hast, niederzuschreiben und dabei vor allem auch auf neue Ideen zu kommen. Und: Dadurch, dass du kreativ, das heißt ohne Zensur, deinen Rohtext verfasst, schreibst du in deiner Schreibstimme – weil du deine Wörter und deinen Satzklang benutzt. Der Text klingt nach dir, spiegelt deine Persönlichkeit wider und ist damit einzigartig (und das mag Google!).

 

Der Rohtext liegt vor dir, damit geht es jetzt in die 4. Etappe: Hier sind wieder deine analytischen und prüfenden Fähigkeiten gefragt. In dieser Etappe überarbeitest du deinen Text, am besten Schritt für Schritt. Zunächst schaust du, ob inhaltlich alles passt: Muss noch etwas ergänzt werden? Kann Überflüssiges oder Doppeltes gekürzt werden? Dann geht es an die Struktur: Stimmt der rote Faden? Macht die Reihenfolge Sinn? Sind die einzelnen Absätze sinnvoll miteinander verbunden? Schließlich wird auch der Stil geprüft: Ist der Text verständlich und leicht lesbar? Muss ich verschachtelte Sätze auflösen? Gibt es unschöne Wiederholungen? Zum Schluss werden noch formale Fehler getilgt, also Rechtschreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. In dieser Etappe ist es am wichtigsten, die Leser*innen-Perspektive einzunehmen – also den Text aus der Leser*innen-Sicht zu prüfen!

4 Etappen gegen das Aufschieben

Zurück zum Thema Aufschieben: Diese vier Etappen – 1. Ideen sammeln, 2. Ideen strukturieren, 3. Rohtexten, 4. Überarbeiten – ermöglichen es dir, deinen Schreibprozess aufzuteilen und immer genau zu wissen, welcher Arbeitsschritt gerade ansteht. Du kannst dir zum Beispiel die Etappen auf verschiedene Tage legen: Montag Ideen sammeln, Dienstag strukturieren, am Mittwoch rohtexten und am Donnerstag überarbeiten. So kannst du deinen Text in einer Woche fertigschreiben. Vielleicht brauchst du aber auch mehr Zeit, dann legst du die Etappen jeweils auf eine Woche. So, wie es für dich passt.

 

Die Etappen helfen dir dabei, den Schreibprozess greifbar und besser planbar zu machen. Die einzelnen Arbeitsschritte werden übersichtlich und machbar. Und genau das verhindert, dass wir das Schreiben aufschieben.

 

Übrigens: Alle hier erwähnten Schreibmethoden findest du auch in meinem Blog „Beschwingt Schreiben“: https://janinaluecke.de/blog/. Dort gibt es auch noch mehr Tipps und Tricks zu „meinen“ Themen: dem Schreiben im Business und beim Sachbuch.

 

Ich wünsche dir beschwingtes Schreiben – und ich freue mich über Feedback, Fragen und Anregungen sowie die Vernetzung über LinkedIn: https://de.linkedin.com/in/janinaluecke

Janina Lücke, Schreibcoach fürs Schreiben im Business und beim Sachbuch, https://janinaluecke.de

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